Der Aufruf hatte rund 700 Menschen erreicht. Daniel Wünsch, der Veranstalter, zeigte sich mit dem Verlauf der Kundgebung sowie mit der Zahl der Teilnehmer#innen zufrieden. Unter anderem sprachen Vertreter#innen mehrerer Organisationen zu den Demonstrierenden. So auch Bianka Möller, die zweite Bevollmächtigte.
Der Tenor der Reden war eindeutig. Die Redner#innen warben für die Demokratie, Freiheit und Menschenwürde. Antidemokraten erteilten sie eine klare Absage. Bianka Möller gedachte zunächst den Opfern des Anschlags vom 13. Februar in München.
Mit Blick auf die jüngere Vergangenheit verurteilte sie Terrorakte grundsätzlich, sie seien verabscheuungswürdig und kein Mittel der Politik. Die Angriffe auf die freie Gesellschaft berühren das Bedürfnis der Menschen, sich ohne Angst vor Terrorakten oder Amokläufen frei bewegen zu können. Allerdings dürften die Terrorakte von niemanden für eine demokratiefeindliche Politik genutzt werden. "So schwer es uns allen fällt, wir dürfen unseren Kompass für eine freiheitliche und demokratische Gesellschaft nicht aus der Richtung bringen lassen", positionierte sich Bianka Möller eindeutig. "Wir Gewerkschafter#innen stehen für eine lebendige und vielfältige Demokratie, weil durch sie die Rechte der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer geschützt sind und weiterentwickelt werden können."
Vor diesem Hintergrund forderte Bianka Möller von der Politik unter anderem Antworten in der Migrationspolitik, die es ermöglichen, die Menschen zu integrieren und ihnen eine Zukunft zu bieten. Sie hob aber ebenso eindringlich hervor, dass es Ideen brauche für eine regionale Wirtschaftspolitik, um die Arbeitsplätze zu sichern und ein Leben in den Regionen zukunftssicher zu machen. Der Erhalt industrieller Kerne dürfe aber nicht zu Lasten des Klimaschutzes gehen. Industriepolitik und Klimaschutz müssen zusammen gedacht werden. Die Bildungspolitik müsse Chancen auch für Menschen mit Schwächen bieten. Eine faire und gerechte Gesellschaft darf es nicht hinnehmen, dass Menschen auf Grund ihres Bildungsniveaus ausgegrenzt werden. "Ebenso gilt es, sich weiterhin für einen Sozialstaat zu engagieren, der soziale Sicherheit und soziale Gerechtigkeit wirklich am Menschen umsetzt." fasst Bianka Möller die politischen Herausforderungen zusammen. "Offener Dialog und Respekt sind die Schlüssel zu einem friedlichen Zusammenleben. Nur so können wir eine Gesellschaft gestalten, in der alle Menschen in Würde und Sicherheit leben können."