Stellenabbau, Verlagerungen und Umstrukturierungen sind in vielen Unternehmen wieder Realität. Für Betriebsräte bedeutet das: neue Herausforderungen, neue Verantwortung – insbesondere im Bereich des Arbeits- und Gesundheitsschutzes.
Im Rahmen unseres Seminars haben sich engagierte Betriebsrätinnen und Betriebsräte mit den Auswirkungen betrieblicher Veränderungen auf die Arbeitsbedingungen auseinandergesetzt. Denn wenn Abteilungen getrennt, Teams neu zusammengesetzt oder ganze Produktbereiche ausgelagert werden, betrifft das nicht nur die Organisation – sondern vor allem die Menschen, die dort arbeiten.
Gesundheitsschutz beginnt früh – und ist verhandelbar.
Ein zentraler Fokus lag auf der Frage, wie Arbeitsplätze auch unter veränderten Bedingungen gesundheitsgerecht gestaltet werden können. Dabei wurde deutlich: Der Arbeits- und Gesundheitsschutz muss bereits in der Planungsphase mitgedacht werden – spätestens jedoch bei Verhandlungen zur Restrukturierung.
Besonders praxisnah wurde die Methode der anlassbezogenen Gefährdungsbeurteilung vorgestellt. Sie bietet Betriebsräten ein wirksames Instrument, um vor Aufnahme neuer Tätigkeiten zentrale Fragen zu klären:
• Wie sehen die neuen Arbeitsabläufe aus?
• Welche Tätigkeiten sind konkret auszuführen?
• Wie viele Beschäftigte werden benötigt?
• Welche Qualifikationen sind erforderlich?
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Stimmen aus dem Seminar
Jörg Sachs, Betriebsratsmitglied bei Fagus GreCon, betont:
„Restrukturierung darf nicht auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen werden. Mit einer frühzeitigen Gefährdungsbeurteilung können Betriebsräte aktiv Einfluss nehmen und gesunde Arbeitsbedingungen sichern.“
Sabine Glawe, Gewerkschaftssekretärin, ergänzt:
„Gerade in Umbruchphasen ist es wichtig, dass wir als Interessenvertretung nicht nur reagieren, sondern mitgestalten. Das Seminar hat gezeigt, wie wir mit konkreten Werkzeugen wie der Gefährdungsbeurteilung frühzeitig handeln können.“