In diesem Jahr feiern 697 Mitglieder Jubiläum. An der Jubilarfeier am 11. Oktober in Buchhagen nahmen 216 Gäste teil. »Eure Treue und euer Engage-ment haben dazu beigetragen, dass die IG Metall immer wieder Meilensteine in der Geschichte und insbesondere in der Ver-besserung der Tarifregelungen geschrieben hat«, bedankte sich die Erste Bevollmächtigte Karoline Kleinschmidt der IG Metall Alfeld-Hameln-Hildesheim bei den Jubilarinnen und Jubilaren. »Nur gemeinsam konnten wir die Arbeitsbedingungen verbessern und jetzt müssen wir solida-risch verhindern, dass die Arbeitgeber die aktuelle Krise nutzen, um die Transformation zulasten der Beschäftigten umzusetzen.«
In diesem Jahr feiern zwei Mitglieder der IG Metall Alfeld-Hameln-Hildesheim zusammen 160 Jahre Gewerkschaft. Hans Siebert und Hermann Meier wurden des-halb jeweils von Karoline Kleinschmidt und der Zweiten Bevollmächtigten Bianka Möller besucht: »Die beiden Jubilare sind fit und leben noch zu Hause. Es hat uns Spaß gemacht, sie zu besuchen und zu gratulieren.«
Karoline Kleinschmidt und Sabina Sawyer von der IG Metall ehrten Hans Siebert, der am 1. März 1945 in die Gewerkschaft eintrat. Der damals 15-Jäh-rige absolvierte eine Ausbildung zum Teppichweber bei der Firma Besmer in Hameln. »Das waren andere Zeiten. Wir haben uns nicht getraut, etwas zu sagen, waren aber froh, uns organisieren zu können«, erinnert sich Siebert, der 30 Jahre vorwiegend im Zweischichtbetrieb gearbeitet hat. Die letzten drei Jahre vor seiner vorzeitigen Rente mit 58 Jahren konnte er im Versand in Marienthal arbeiten. »Da habe ich gemerkt, wie schön es ist, jeden Abend zu Hause zu sein.«
»Ich weiß noch genau, wie mich die Kollegen Hubert Windhäuser und Otto Dorowski am 1. August 1945 geworben haben«, erzählt Hermann Meier. »Und das, obwohl die Gründung von Gewerkschaften in der britischen Besatzungszone erst am 6. August 1945 wieder erlaubt wurde.« Hermann Meier war 1941 Schlosserlehrling in der Arminius-Werft. Unmittelbar vor seiner für 1944 geplanten Gesellenprüfung wurde er als Soldat eingezogen. 1946 holte er seine Gesellenprüfung nach und half, die Arminius-Werft wieder aufzubauen. Insgesamt hat er 47 Jahre auf der Werft gearbeitet. Der Betrieb war fast zu 100 Prozent organisiert und kampfstark. Meier sagte dazu: »Der Betriebsrat hat bis zuletzt einen guten Job gemacht.« 1988 wurde die Werft geschlossen. »Das letzte Schiff haben wir noch mit vielen Überstunden fertiggestellt«, erinnert sich der Metaller.
Andreas Brünig hat Bianka Möller bei dem Jubiläumsbesuch begleitet. Der ehemalige Vertrauenskörperleiter von Stiebel Eltron engagiert sich heute im Seniorenarbeitskreis Holzminden: »Danke für dieses schöne Gespräch. Wir haben uns sehr gefreut, dich ehren zu dürfen.«
