Seit Anfang 2024 gibt es im Hildesheimer Werk Robert Bosch HiP auf betrieblicher Ebene Gespräche und Verhandlungen zum Fortbestand des Werkes.
Eine sehr lange Hängepartie für alle rund 1.150 Beschäftigten. Im Juli 2025 eskalierten die Gespräche. Die Arbeitgeberseite hat den Abbruch der betrieblichen Verhandlungen verkündet und die Tarifliche Schlichtungsstelle angerufen. Damit gehen die Verhandlungen jetzt mit Unterstützung der IG Metall und des Arbeitgeberverbandes NiedersachsenMetall unter dem Vorsitz eines unabhängigen Schlichters in eine neue Runde.
Heute, am Freitag, den 19. September 2025, fand die erste Gesprächsrunde im Rahmen dieser Tariflichen Schlichtungsstelle statt.
Der Vorsitzende Schlichter gab beiden Seiten die Gelegenheit, den jeweiligen Sachverhalt und die aus ihrer Sicht wesentlichen Knackpunkte darzustellen. Anschließend erfolgten getrennte Beratungen mit dem Vorsitzenden Schlichter.
Im weiteren Verlauf wurden in gemeinsamer Sitzung die aus Sicht des Vorsitzenden Schlichters wesentlichen Punkte angesprochen. Dies sind: Personalabbauzahl, Umgang mit dem Ausschluss bedingter Kündigungen sowie Umgang mit Sozialplanregelungen, Austrittsmöglichkeiten einschließlich Qualifizierungen.
Aus Sicht dr Arbeitgeber muss ein radikaler Stellenabbau erfolgen, um das Werk HiP zukunftsfähig aufzustellen. IG Metall und Betriebsrat fordern eine klare Zukunftsperspektive für alle verbleibenden Stellen sowie ein gutes Angebot an Abfindungen und Qualifizierungen für alle Beschäftigte, die ggf. ihren Arbeitsplatz verlieren. In der 1. Verhandlung im Rahmen der Tariflichen Schlichtungsstelle wurden die Positionen der beiden Seiten erläutert.
Das Bosch Werk HiP in Hildesheim produziert Elektromotoren und Aktivteile für die Elektromobilität und ist somit für die Zukunft sehr gut aufgestellt. Sobald die Elektromobilität in Deutschland wieder Fahrt aufnimmt, wird dieses Werk mit vielen Fachkräften benötigt. Politische Voraussetzungen zugunsten der Elektromobilität werden auch aus Sicht der IG Metall benötigt. Dennoch kann sich kein Unternehmen aus den Zukunftsbranchen herausziehen. Wir sehen den Bosch-Konzern hier in seiner Verantwortung.
Ein massiver Stellenabbau beziehungsweise die Werkschließung des Bosch Werkes HiP würde für die Beschäftigten und ihre Familien ein Desaster werden, ebenso für die Region Hildesheim. An jedem Industriearbeitsplatz hängen Familien. Ebenso aber auch Arbeitsplätze in anderen Branchen. Wer kann sich sonst den Bäcker, den Fleischer, die Friseure etc. leisten?